Moderne Softwareentwicklung: Best Practices

Im Zeitalter der Digitalisierung muss die moderne Softwareentwicklung mit den Bedürfnissen der großen Basis an Nutzenden schritthalten können. Dabei greifen fast immer viele verschiedene Komponenten der Entwicklung ineinander, was gerade in großen Softwarehäusern zu einem sehr komplexen Prozess der Softwareentwicklung führen kann. Nichtsdestotrotz ist es eminent wichtig, dass die entwickelte Software den modernen Ansprüchen gerecht wird – dies sehen wir nicht zuletzt bei unseren IBM i-Schulungen: IBM i wurde vor über 30 Jahren für die Nutzung auf den IBM Power Systems entwickelt und erhält seither regelmäßig Aktualisierungen. Zweimal wurde das Betriebssystem sogar umbenannt – von 1988 bis 2004 hieß es OS/400, dann i5/OS und seit 2008 schließlich IBM i.

Hier möchten wir einige der uns bekannten Best Practices für die Softwareentwicklung teilen, die zunächst in der Entwicklung helfen und später auch den Nutzenden zugutekommen können..

1. Softwareentwicklung profitiert von Einfachheit

Nicht umsonst heißt eine der goldenen Regeln der Softwareentwicklung: „Keep it simple, stupid“ – oder auch „KISS“. Das bedeutet: Der Code sollte nicht komplizierter gemacht werden, als er ist. Von einem einfach gehaltenen Code mit guter Lesbarkeit profitiert sowohl die Wartung als auch die mittel- bis langfristige Weiterentwicklung durch alle Teammitglieder. Ein Code mit klarem Aufbau und festgelegter Architektur ist später deutlich besser zu modifizieren als ein kompliziertes Konstrukt. Daher lohnt es sich häufig, sich frühzeitig um genau diese Aspekte Gedanken zu machen, statt einfach draufloszuschreiben.

2. Effizienter Code ist guter Code

Eng mit dem oben genannten Einfachheits-Prinzipien für die Softwareentwicklung hängt auch das „YAGNI“-Akronym zusammen: Der Leitsatz „You ain’t gonna need it“ zielt in diesem Fall auf unnötigen Code ab, der (noch) keine Funktion erfüllt. Zwar ist es gut, darüber bereits nachzudenken, eingebaut werden sollten entsprechende Codezeilen aber erst, wenn sie auch einen praktischen Zweck haben – etwa beim Hinzufügen neuer Features.

Das letzte Einfachheits-Akronym lautet „DRY“ und steht für „Don’t repeat yourself“ – es sollte also kein Code mehrfach vorkommen oder redundant sein. Redundante Anweisungen können bei späteren Anpassungen in der Softwareentwicklung leicht vergessen werden und zu Fehlern führen.

Je weniger überflüssiger oder redundanter Code vorhanden ist, desto schneller können die gewünschten Anwendungen ausgeführt werden. Zudem sinkt der Speicherbedarf, was die Effizienz des codierten Programms ebenfalls steigert.

3. Leicht verständlichen Programmierstil erlernen

Gerade, wenn Sie sich bereits recht gut mit Programmiersprachen auskennen, aber zum ersten Mal in die Softwareentwicklung eintauchen, kann es schwierig sein, bei allen Funktionen den Überblick zu behalten. Die Handschrift einer guten Programmierung liegt neben der allgemeinen Effizienz des Codes auch in dessen Verständlichkeit für andere. Zwar kann es zunächst einfacher und schneller sein, Code auf die Schnelle aufzubauen oder hinzuzufügen, mit steigender Komplexität wird diese Arbeitsweise aber schnell nahezu unhaltbar – vor allem, wenn andere Menschen involviert sind.

Wie oben bereits kurz angesprochen wurde ist die Modularität von Code ein wichtiges Kriterium der modernen Softwareentwicklung. Anderen Teammitgliedern helfen Sie außerdem, indem Sie Codeabschnitte klar benennen und nicht zu viele Einrückungen verwenden. Diese kommen in den meisten wichtigen Programmiersprachen zum Einsatz. Übrigens: Ein guter Programmierstil ist sogar ein Kriterium für die Qualität einer Software nach DIN ISO/IEC 25000 (Software-Engineering – Qualitätskriterien und Bewertung von Softwareprodukten).

Der Faktor Strukturierung lässt sich unter anderem durch die Einrichtung von Funktionen optimieren – zum Beispiel, wenn mehrere Codeblöcke ähnliche Dinge tun. Die Einrichtung und klare Benennung von Funktionen wirkt bei der Fehlerbehebung einer langwierigen Suche entgegen und senkt den Aufwand für das Einbringen neuer Funktionen in den Code.

4. Versionsverwaltung & Sicherheit beachten

Für die moderne Softwareentwicklung ist es normal, dass zahlreiche verschiedene Iterationen eines Codes gebaut und getestet werden. Ebenso normal sollte es aber natürlich sein, diese in einer ordentlichen Versionsverwaltung abzulegen. Hier können Releases und verschiedene Versionen eines Codes archiviert, für Tests abgerufen und modifiziert werden. Das steigert die Sicherheit im Fall eines Systemabsturzes und minimiert im besten Fall den Impact schwerwiegender Fehler, wenn schnell auf einen vorherigen, funktionierenden Code zurückgegriffen werden kann. Auch weitere Sicherheitskonzepte sollten eingebracht werden – gerade, wenn über die Cloud gearbeitet wird. Im besten Fall wird der Code zudem in verschiedenen Entwicklungsstadien auf Sicherheit getestet. So werden Schwachstellen erkannt und beseitigt, bevor sie im offiziellen Release veröffentlicht werden.

Dies sind vier Tipps für die moderne Softwareentwicklung. Für weitere Tipps rund um Ihre PC-Anwendungen nutzen Sie weitere Artikel aus unserem Blog. Außerdem bieten wir Computerhilfe zu verschiedenen Themen, IT-Consulting und verschiedene Schulungen an.