RPG IV – Neuerungen bei der problemorientierten Programmiersprache

Programmcode auf einem Monitor

RPG IV, auch bekannt als ILE RPG, ist eine problemorientierte Programmiersprache, die von IBM entwickelt wurde. RPG steht dabei für Report Program Generator und ILE für Integrated Language Environment. Letzteres bezeichnet eine Entwicklungsumgebung, die 1993 eingeführt wurde. Ursprünglich war ILE C/400 die erste Sprache, die mit Integrated Language Environment für das Betriebssystem OS/400 entwickelt wurde. Später kamen weitere Sprachen wie ILE RPG, ILE COBOL/400 und ILE CL hinzu. Das Besondere an ILE ist, dass es ermöglicht, ein Programm aus Modulen zu erstellen, die in verschiedenen Sprachen geschrieben wurden, solange sie zur ILE-Familie gehören. Als Nachfolger von RPG bietet RPG IV oder ILE RPG im Vergleich nun einige signifikante Veränderungen und Erwartungen, die wir in unserem IT-Blog für Sie unter die Lupe nehmen.

Report Program Generator vs. PRG IV

Im Vergleich zu Report Program Generator gibt es bei RPG IV zunächst eine neue Definitionsbestimmung, die als Standard verwendet wird, um Felder, Datenstrukturen oder Konstanten zu deklarieren. Dadurch wird die Code-Deklaration vereinfacht und verbessert. Eine weitere wichtige Verbesserung ist die Einbindung von SQL-Befehlen, die es ermöglicht, Datenbanken zu lesen und zu ändern. Diese Integration in die problemorientierte Projektsprache erleichtert die Arbeit mit Datenbanken erheblich und eröffnet neue Möglichkeiten für die Datenverarbeitung. Eine praktische Neuerung ist zudem, dass die Groß- oder Kleinschreibung des Quellcodes nun keine Rolle mehr spielt. Entwickler:innen können ihren Code in der gewünschten Schreibweise verfassen, ohne sich um die Unterscheidung zwischen Groß- und Kleinschreibung sorgen zu müssen. Darüber hinaus wurden frühere Beschränkungen in Report Program Generator behoben. Dazu gehört zum Beispiel die Erweiterung der maximalen Zeichenlänge von Feldnamen von sechs auf 17 Zeichen. Daraus ergibt sich mehr Flexibilität bei der Benennung von Feldern und verbesserte Lesbarkeit des Codes. Außerdem bietet RPG IV vielfältige Möglichkeiten für Datums- und Zeitoperationen. Eine weitere bedeutende Erweiterung ist in diesem Zusammenhang die Möglichkeit, pointerorientierte Operationen durchzuführen. Dadurch können Nutzende auf Speicheradressen zugreifen und mit Zeigern arbeiten, was die Effizienz und Flexibilität der Programmierung erhöht.

Weiterhin stellt RPG IV eine breite Palette integrierter Funktionen zur Verfügung, die dabei helfen können, bestimmte Aufgaben effizient zu gestalten. Ein Beispiel hierfür ist die Funktion %trim, die dazu dient, Leerzeichen aus Zeichenketten zu entfernen. Mit der Compiler-Anweisung /FREE (ab OS/400-Version 5) ist es nicht mehr erforderlich, spaltenorientiert zu arbeiten. Diese Anweisung ermöglicht eine flexiblere Formatierung des Codes und erhöht somit die Lesbarkeit. Ferner wurde die Unterstützung für Unicode von Report Program Generator zu RPG IV kontinuierlich verbessert. Ab bestimmten Versionen von RPG IV können für eine erleichterte Arbeit Unicode-Felder deklariert und spezielle Codierungen verwendet werden.

Ab Version 4R4 bietet RPG IV zusätzlich umfassende Unterstützung für die Anbindung von Java-Klassen. Entwickler können den neuen Datentyp „Objekt“ nutzen und direkt auf Java-Methoden zugreifen. Ab Version 5R4 können Programmierer:innen mithilfe der neu eingeführten Operationsschlüssel XML-INTO und XML-SAX bequem auf den Inhalt von XML-Dokumenten zugreifen. Ab Version 6R1 von RPG IV können Dateien auch lokal definiert werden. Zudem wurden die Limits für Zeichenvariablen und Datenstrukturen auf 16 MB angehoben, was größere und umfangreichere Datenstrukturen ermöglicht.

Mehr Flexibilität und Effizienz dank problemorientierter Programmiersprache

Alles in allem haben diese Veränderungen und Erweiterungen ans Report Program Generator RPG IV zu einer leistungsfähigen, problemorientierten Programmiersprache gemacht, die den Anforderungen moderner Anwendungen gerecht wird und Nutzenden mehr Flexibilität und Effizienz bei der Arbeit bietet. Somit hält IBM durch kontinuierliche Weiterentwicklung seiner problemorientierten Programmiersprache auch weiterhin mit den aktuellen Technologien und Trends Schritt.